Traditionelle Westfälische Erbsensuppe – Ein Klassiker aus Deutschland
Die westfälische Erbsensuppe ist ein herzhaftes und traditionelles Gericht aus der deutschen Region Westfalen. Charakteristisch für diese Suppe ist die Kombination aus getrockneten Erbsen, Räucherspeck und Wurzelgemüse, was ihr einen unverwechselbar kräftigen Geschmack verleiht.
Zutaten
- 500g getrocknete Schälerbsen
- 200g Räucherspeck, gewürfelt
- 2 Möhren, gewürfelt
- 2 Kartoffeln, gewürfelt
- 1 Stange Lauch, in Ringe geschnitten
- 1 Zwiebel, gewürfelt
- 2 Lorbeerblätter
- 1,5 Liter Fleischbrühe
- Salz und Pfeffer nach Geschmack
- 1 Prise Majoran
Nährwertangaben pro Portion
- Kalorien: ca. 350 kcal
- Kohlenhydrate: 40g
- Fett: 15g
- Eiweiß: 20g
Anleitung
- Schälerbsen über Nacht einweichen.
- Räucherspeck in einem großen Topf auslassen.
- Zwiebeln hinzufügen und glasig dünsten.
- Möhren, Kartoffeln und Lauch hinzufügen und kurz mitdünsten.
- Die eingeweichten Erbsen und Lorbeerblätter hinzugeben.
- Mit Fleischbrühe aufgießen und ca. 1,5 Stunden köcheln lassen.
- Mit Salz, Pfeffer und Majoran abschmecken.
- Vor dem Servieren Lorbeerblätter entfernen.
Tipps
- Für eine vegetarische Variante den Speck weglassen und Gemüsebrühe verwenden.
- Servieren Sie die Suppe mit frischem Brot oder Pumpernickel.
Episode zum Rezept traditionelle westfälische Erbsensuppe
Erbsensuppe ist ein Gericht mit einer reichen und vielschichtigen Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht. Ihre Ursprünge lassen sich bis zu den alten Griechen und Römern verfolgen, die bereits um 500 bis 400 v. Chr. Hülsenfrüchte anbauten. Ein interessanter historischer Verweis findet sich in Aristophanes‘ Komödie „Die Vögel“, die die Popularität der Erbsensuppe in der Antike unterstreicht.
In dieser Zeit gab es auf den Straßen von Athen Händler, die heiße Erbsensuppe verkauften. Dies deutet auf die soziale und kulturelle Bedeutung der Erbsensuppe als Teil der alltäglichen Ernährung in der antiken griechischen Gesellschaft hin.
Der Genuss von frischen „Gartenerbsen“ vor ihrer Reifung war eine kulinarische Innovation der Frühen Neuzeit und galt als Luxus. Diese frischen Erbsen unterschieden sich stark von den traditionellen, groben Bauerngerichten wie Pease Pottage und Potage Saint-Germain, die aus frischen Erbsen und anderen grünen Gemüsen zubereitet wurden. Diese Gerichte waren so fein und raffiniert, dass sie im 17. Jahrhundert sogar am Hof von Ludwig XIV. von Frankreich serviert werden konnten. Die Potage Saint-Germain, benannt nach dem Château de Saint-Germain-en-Laye, war ein Beispiel für diese neue Art der Zubereitung von Erbsen – geschmort und püriert zu einem leichten, feinen Gericht.
Diese Entwicklung von der einfachen Straßennahrung der Antike zum raffinierten Gericht der königlichen Höfe Europas spiegelt den Wandel in der kulinarischen Geschichte und den wachsenden Wert, den frische Zutaten und elegante Zubereitungsmethoden im Laufe der Zeit gewonnen haben. Die Erbsensuppe, in ihren vielen Variationen, ist somit ein faszinierender Teil der globalen Esskultur, der Tradition und Innovation vereint.
Getränkeempfehlung
Ein kräftiges, dunkles Bier wie ein Doppelbock passt hervorragend zu dieser herzhaften Suppe.
Einkaufstipps
- Achten Sie beim Kauf von Räucherspeck auf Qualität und Herkunft.
- Frisches Wurzelgemüse ist entscheidend für den Geschmack.