Rezept - Frankfurter Grüne Soße

Rezept – Frankfurter Grüne Soße

Frankfurter Grüne Soße: Ein hessischer Klassiker mit Kartoffeln und Eiern

Frankfurter Grüne Soße, lokal bekannt als „Grie Soß“, ist ein hessischer Klassiker, der besonders im Frühjahr und Sommer beliebt ist. Diese kalte Kräutersauce wird traditionell mit sieben spezifischen Kräutern zubereitet und oft mit gekochten Kartoffeln und Eiern serviert.

Zutaten

  • Für die Grüne Soße:
    • 20 g Petersilie
    • 20 g Schnittlauch
    • 20 g Kerbel
    • 20 g Pimpinelle
    • 20 g Sauerampfer
    • 20 g Borretsch
    • 20 g Kresse
    • 250 g saure Sahne
    • 150 g Joghurt
    • 2 TL Senf
    • Salz und Pfeffer
    • 1 TL Zitronensaft
  • 8 mittelgroße Kartoffeln
  • 4 Eier

Nährwertangaben pro Portion

  • Kalorien: ca. 350 kcal
  • Eiweiß: 12 g
  • Fett: 15 g
  • Kohlenhydrate: 45 g

Anleitung

  1. Kräuter fein hacken. In einer Schüssel mit saurer Sahne, Joghurt und Senf vermengen.
  2. Mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken. Kühl stellen.
  3. Kartoffeln kochen, schälen und halbieren. Eier hart kochen und vierteln.
  4. Die Grüne Soße auf einem Teller anrichten, mit Kartoffeln und Eiern servieren.

Tipps

  • Verwenden Sie frische Kräuter für das beste Aroma.
  • Die Soße kann einen Tag im Voraus zubereitet werden, um die Aromen zu intensivieren.
  • Servieren Sie die Soße gekühlt für ein erfrischendes Sommergericht.

Episode zum Rezept Frankfurter Grüne Soße

Die Geschichte der Frankfurter Grünen Soße reicht weit in die Vergangenheit zurück und ist eng mit der Entwicklung der Frankfurter Küche verbunden. Eine Schlüsselfigur in dieser Geschichte war Wilhelmine Rührig, eine renommierte Köchin und Autorin des 1860 erschienenen „Praktischen Frankfurter Kochbuchs“. In der zweiten, erweiterten Auflage ihres Kochbuchs beschrieb sie eine Vinaigrette, die aus sechs verschiedenen Kräutern bestand: Borretsch, Estragon, Petersilie, Kerbel, Schnittlauch und Pimpinelle. Sie betonte die Wichtigkeit, diese Kräuter sehr fein zu hacken, um den charakteristischen Geschmack und die Textur der Sauce zu erzielen.

Über die Jahrzehnte hinweg entwickelte sich das Rezept weiter, und die Zusammensetzung der Kräuter für die Grüne Soße veränderte sich. Die heute übliche Mischung aus sieben Kräutern – Borretsch, Kerbel, Kresse, Petersilie, Pimpinelle, Schnittlauch und Sauerampfer – hat ihre Wurzeln in den 1920er bis 1950er Jahren. In dieser Zeit begannen die Frankfurter Gartenbau- und Gärtnereibetriebe, sich intensiver mit der Kultivierung und Vermarktung dieser speziellen Kräutermischung zu beschäftigen.

Die Kräuter für die Grüne Soße wurden in Gebinderollen aus blickdichtem weißen Papier verpackt, um ihre Frische zu bewahren. Diese Verpackung wurde zu einem Markenzeichen der Frankfurter Grünen Soße. Gärtner und Köche arbeiteten Hand in Hand, um die Qualität und den einzigartigen Geschmack der Kräutermischung zu gewährleisten. Dies führte zu einer Standardisierung der Zutaten, die bis heute Bestand hat.

Die Evolution der Frankfurter Grünen Soße von Wilhelmine Rührigs Vinaigrette bis hin zur modernen Kräutermischung spiegelt die tiefgreifenden Veränderungen in der kulinarischen Landschaft Frankfurts wider. Sie zeigt, wie Tradition und Innovation zusammenwirken können, um ein Gericht zu prägen, das sowohl zeitlos als auch stets aktuell bleibt.

Weinempfehlungen

  • Riesling: Ein trockener hessischer Riesling passt hervorragend zur Grünen Soße. Seine Frische und leichte Säure ergänzen die Kräuteraromen perfekt.
  • Silvaner: Ein weiterer großartiger Begleiter ist ein Silvaner, der mit seiner milden Säure und Fruchtigkeit gut zu den cremigen und kräuterigen Noten passt.

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