Kalbsleber „Alt-Berliner Art“ ist ein herzhaftes Gericht, das tief in der kulinarischen Tradition Berlins verwurzelt ist. Gekennzeichnet durch die Kombination von zart gebratener Kalbsleber, karamellisierten Apfelscheiben und Röstzwiebeln, bietet dieses Gericht einen unvergleichlichen Genuss und erinnert an die bodenständige, authentische Berliner Küche.

Zutaten

500g Kalbsleber, in dünne Scheiben geschnitten
2 große Zwiebeln, in Ringe geschnitten
2 Äpfel (vorzugsweise säuerlich), in Scheiben geschnitten
50g Mehl, zum Wenden der Leber
4 EL Butter
Salz und frisch gemahlener schwarzer Pfeffer
Optional: 100ml trockener Weißwein oder Apfelsaft zum Ablöschen

Nährwertangaben pro Portion:

Kalorien: ca. 450 kcal
Kohlenhydrate: 35g
Fett: 20g
Eiweiß: 30g

Anleitung

Die Kalbsleberscheiben leicht salzen, pfeffern und in Mehl wenden. Überschüssiges Mehl abschütteln.
In einer großen Pfanne 2 EL Butter erhitzen. Die Leberscheiben bei mittlerer Hitze von beiden Seiten kurz anbraten, bis sie gerade durch sind. Herausnehmen und warm halten.
In derselben Pfanne die restliche Butter hinzufügen und die Zwiebelringe darin goldbraun anbraten. Anschließend die Zwiebeln aus der Pfanne nehmen und ebenfalls warm stellen.
Nun die Apfelscheiben in der Pfanne anbraten, bis sie leicht karamellisiert sind.
Optional können Sie die Pfanne mit etwas Weißwein oder Apfelsaft ablöschen, um eine Sauce zu erhalten. Die Flüssigkeit etwas reduzieren lassen.
Die Leber zusammen mit den Zwiebeln und Apfelscheiben auf Tellern anrichten. Mit der Sauce aus der Pfanne übergießen.

Tipps

Achten Sie darauf, die Leber nicht zu lange zu braten, damit sie zart und saftig bleibt.
Die Kombination aus der Süße der Äpfel und der herzhaften Leber ist entscheidend für dieses Gericht. Wählen Sie daher Äpfel mit einem guten Gleichgewicht zwischen Süße und Säure.

Episode zum Rezept Kalbsleber Alt-Berliner Art

Atze König Koch mit Leidenschaft

In der pulsierenden Nachkriegszeit Berlins, einer Stadt geprägt von Schutt und Trümmern, aber auch von einer unvergleichlichen Aufbruchsstimmung, machte sich ein Mann daran, die kulinarische Landschaft der geteilten Stadt zu prägen: Atze König. Als erfahrener Koch mit einer Leidenschaft für die Berliner Küche eröffnete Atze in den 1950er Jahren ein Restaurant am Kurfürstendamm, dem damaligen wirtschaftlichen und kulturellen Herzstück West-Berlins.

Atze war kein Unbekannter in der Berliner Gastronomieszene. Bereits während des Krieges hatte er ein Restaurant in Spandau geführt, das für seine exzellente Kalbsleber nach Alt-Berliner Art weit über die Grenzen des Bezirks hinaus bekannt wurde. Diese Tradition wollte er in seinem neuen Lokal am Kurfürstendamm fortsetzen, einem Ort, der wie kein zweiter für das neue, aufstrebende Berlin stand.

Die Anfangszeit war nicht einfach. Berlin befand sich im Wiederaufbau, und die Stadtbevölkerung musste lernen, mit der Teilung und den damit verbundenen Herausforderungen zu leben. Doch Atze ließ sich nicht entmutigen. Er setzte auf die Qualität und den unvergleichlichen Geschmack seiner Kalbsleber „Alt-Berliner Art“, ein Gericht, das schon bald nicht nur bei den Berlinern, sondern auch bei den zahlreichen Touristen, die die Stadt besuchten, großen Anklang fand.

Die Kalbsleber „Alt-Berliner Art“ von Atze König wurde zum Inbegriff der Berliner Küche in einer Zeit des Wandels. Sein Restaurant am Kurfürstendamm wurde zu einem Treffpunkt für alle, die das echte Berlin erleben wollten – jenseits der politischen Spannungen und der Teilung. Atzes Kalbsleber verband die Menschen und erinnerte sie an die kulinarischen Wurzeln ihrer Stadt.

Atzes Erfolg mit der Kalbsleber nach Alt-Berliner Art war kein Zufall. Es war das Ergebnis seiner Hingabe, seines Könnens und seiner tiefen Verbundenheit mit der Stadt Berlin und ihrer Geschichte. Die Kalbsleber wurde zu einem Symbol für die kulinarische Erneuerung Berlins in den 1950er Jahren, einer Zeit, in der die Stadt begann, sich von den Narben des Krieges zu erholen und einen neuen Weg in die Zukunft zu finden.

Heute erinnert die Geschichte von Atze König und seiner berühmten Kalbsleber „Alt-Berliner Art“ an die Kraft der kulinarischen Traditionen, Menschen zusammenzubringen und ein Stück Heimat zu bewahren, selbst in Zeiten größter Veränderungen. Atzes Erbe lebt in jedem Bissen der Kalbsleber „Alt-Berliner Art“ weiter, einem Gericht, das fest in der Berliner Seele verankert ist

Getränkeempfehlung:

Ein trockener Weißwein, wie ein Berliner Riesling, passt hervorragend zu diesem Gericht, da seine Frische und Säure die reichen Aromen der Leber und die Süße der Äpfel schön ergänzen.

Einkaufstipps:

Kalbsleber: Suchen Sie nach frischer, hochwertiger Kalbsleber bei einem vertrauenswürdigen Metzger. Die Frische der Leber ist entscheidend für den Geschmack des Gerichts.
Äpfel: Wählen Sie für dieses Gericht am besten säuerliche Apfelsorten, die eine gute Balance zur Süße und zum herzhaften Geschmack der Leber bieten.
Zwiebeln: Gelbe oder rote Zwiebeln sind beide geeignet, je nachdem, was Sie bevorzugen. Achten Sie darauf, dass die Zwiebeln frisch sind, um das beste Aroma zu erzielen.

Genießen Sie diesen Klassiker der Berliner Küche und lassen Sie sich von der Authentizität und dem reichen Geschmack der Kalbsleber „Alt-Berliner Art“ begeistern.